„Die Herausforderungen der Pandemie machen sich ganz besonders in allen Ebenen des Gesundheitssektors bemerkbar“, so Klingbeil. Er wollte daher erfahren, wie die aktuelle Lage vor Ort ist, wie mit der aktuellen Situation umgegangen wird und was für Unterstützungen seitens der Politik benötigt werden. Dem SPD-Politiker war es zudem ein Anliegen, aus dem Gespräch Ideen mitzunehmen, was man aus Corona für die Zukunft lernen und umsetzen müsse um perspektivisch besser auf Pandemien und Krisen vorbereitet zu sein.
Der stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, Dr. med. Jörg Berling, kritisierte etwa, dass die Lieferungen von Hilfsgütern wie Masken viel zu lange gebraucht haben. Für die Zukunft wünscht er sich eine bessere Ausstattung für Pandemien in Deutschland. Bärbel Bas erläuterte, dass man als Konsequenz daraus jetzt plane, nationale Reserven von Hilfsgütern für mögliche zukünftige Pandemien aufzubauen.
Klingbeil: Mit Investitionen den Gesundheitssektor stärken
Lob für die Rettungsschirme der Bundesregierung gab es auch, die „ein großer Erfolg“ gewesen seien. Das COVID19-Krankenhausentalstungsgesetz sowie das spätere Krankenhauszukunftsgesetz dienen sowohl zur Bewältigung der Pandemie als auch zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung nach der Pandemie. So investiert der Bund 3 Milliarden Euro in moderne Notfallkapazitäten, die Digitalisierung und die IT-Sicherheit. Die Länder geben weitere 1,3 Milliarden Euro dazu. Das Geld soll zum Beispiel in Patientenportale, elektronische Dokumentation von Leistungen, digitales Medikamentenmanagement, IT-Sicherheit, sektorenübergreifende Telematik und entsprechende personelle Maßnahmen investiert werden. „Damit stärken wir den Gesundheitssektor und statten ihn für die Zukunft aus“, macht Lars Klingbeil deutlich. „Gerade auch in ländlichen Regionen ist es enorm wichtig, die bestmögliche Gesundheitsversorgung zu haben. Dafür mache ich mich immer wieder stark. Es geht dabei auch um gleichwertige Lebensverhältnisse auf dem Land und in der Stadt“, so der SPD-Politiker. Aus der Runde wurde zu den Maßnahmen deutlich, dass viele Mittel nicht von allen Institutionen und Personen mit Bedarf abgerufen werden können. Klingbeil nahm die Hinweise deshalb auf und will sich für Verbesserungen einsetzen.
Bas: Es wird keine Impflicht geben
Auch die Schnelltests waren ein Thema: Dr. Alexander Zörner aus Munster verwies darauf, dass die Schnelltests lange braucht haben, um in den Praxen verfügbar zu sein. Zu den möglichen Impfungen machte Bärbel Bas nochmal ganz klar, dass es keine Impfpflicht geben werde. Dr. med. Christiane Qualmann aus Rotenburg unterstrich, dass es jetzt darum gehen müsse, die Impfstoffe so schnell wie möglich zu reproduzieren. Klingbeil und Bas nahmen diese Hinweise auf und wollen sie nun in die Diskussionen in Berlin einbringen und auch weiterhin ansprechbar sein.